Die Qualität von GoPro-Videos ist echt erste Sahne, wie ich finde. Es war total beeindruckend, als ich mein erstes Video zum ersten Mal auf einem großen Fernsehbildschirm gesehen habe. Und ich habe gelernt, es geht sogar noch mehr…
Aber nicht jeder hat diesen Eindruck.
Vielleicht geht es dir so wie mir. Vielleicht bist du aber auch unzufrieden oder sogar enttäuscht von deinen GoPro-Videos.
Das kann ich gut nachvollziehen.
Denn die ersten Videos, von mir waren zwar echt überragend (von der Bildqualität her), aber das ging nicht immer so weiter. Ich habe auch schon viele schlechte Videos aufgenommen. Und ich muss sagen, wenn das erste Video, was ich gesehen hätte so ein schlechteres gewesen wäre, dann wäre ich auch wahrscheinlich auch enttäuscht gewesen!
Zum Glück wusste ich ja schon, dass viel mehr in der kleinen Kamera steckt.
In diesem Artikel möchte ich darauf eingehen, wie wir die beste Bildqualität aus unseren GoPro-Videos rausholen können.
Es gibt viele Faktoren, die eine große Rolle für die Bildqualität der GoPro-Kameras spielen. 8 entscheidende davon stelle ich dir jetzt vor.
1. Die Kamera
Einer der wichtigsten Faktoren ist mit Sicherheit die Kamera, die du verwendest. Man kann ganz klar sagen, dass die GoPro HD HERO 3 Black Edition momentan die beste Bildqualität der GoPro-Kameras liefert.
Die Bildqualität der HERO 3 Silver Edition ist sehr ähnlich zur HD HERO 2.
Die HERO 3 White Edition ist mit der HD HERO vergleichbar.
2. Die richtigen Filmeinstellungen
Die GoPro-Kameras bieten duzende verschiedene Filmeinstellungen. Da kann man sehr schnell durcheinander kommen und den Überblick verlieren. Viele Leute, sind sich gar nicht im Klaren darüber, was man bei den Einstellungen alles falsch machen kann.
Die gewählte Filmeinstellung hat einen großen Einfluss auf die Bildqualität. Vor allem ist natürlich die Auflösung zu nennen. Aber auch die Bildrate ist wichtig.
Für genauere Informationen findest du hier einen sehr ausführlichen Artikel zu den GoPro-Einstellungen.
3. Die Lichtverhältnisse
Das Licht ist ein sehr ausschlaggebender Punkt. Leider lässt sich das oft nicht beeinflussen. Wenn der Himmel bewölkt ist, dann ist er bewölkt. Und dann kann man einfach keine überragenden Ergebnisse bei der Bildqualität erwarten.
Wenn die Sonne schön scheint, dann kann man sich sicher sein, dass die Bildqualität um ein Vielfaches zunimmt.
Es gibt aber so viel zu beachten, was die Lichtverhältnisse angeht, dass ich dir eine Seite empfehlen möchte, auf der du genaueres dazu erfahren kannst, falls du möchtest. „Das richtige Licht“ auf www.Kleine-Fotoschule.de. Die Seite bezieht sich zwar hauptsächlich auf Fotografie, aber auch wir Filmer können dort einiges lernen.
Ein paar wichtige Faktoren möchte ich aber auch hier kurz ansprechen.
3.1 Hartes vs. Weiches Licht
Hartes Licht ist Licht, das von einer kleinen Lichtquelle kommt, sozusagen von einem Punkt.
Weiches Licht ist Licht, das von einer großen Fläche kommt.
Da wir mit der GoPro-Kamera in den meisten Fällen draußen bei natürlichem Licht filmen, haben wir es in der Regel mit den folgenden zwei Lichtquellen zu tun.
Hart = Sonne
Weich = geschlossene Wolkendecke (,die das Sonnenlicht auf eine große Fläche verteilt)
Wie schon gesagt ist hartes Licht für uns besser und zwar aus folgenden Gründen:
– Das Licht ist stärker/heller und somit besser für die Bildqualität
– Es gibt deutlich erkennbare Schatten
– Dadurch wirkt das Bild plastisch
– Kleine Details lassen sich gut erkennen
3.2 Lichtrichtung
Je nachdem, wo das Licht (die Sonne) herkommt, entstehen unterschiedliche Effekte.
Jetzt ist es beim Fotografieren natürlich viel leichter darauf zu achten als beim Filmen. Denn ein Foto zeigt nur einen Moment, während man sich bei einem Video viel bewegt und sich die Lichtrichtung oft ändern kann.
Trotzdem möchte ich dir ein paar Anregungen geben, wie du die Lichtrichtung für schönere Videos einsetzten kannst.
- Die Schatten beachten und gezielt einsetzten. Wenn man die Sonne im Rücken stehen hat, kann man normalerweise seinen eigenen Schatten im Video erkennen. Das gibt vor allem bei Sprüngen (egal in welcher Sportart) sehr schöne Effekte.
- Je weiter seitlich (nicht genau über einem) die Sonne steht, desto besser kommen die Schatten zur Geltung. Und die Aufnahmen wirken noch räumlicher bzw. plastisch.
- Aufnahmen gegen die Sonne können einerseits schöne, andererseits aber auch unerwünschte Effekte bringen. Zum Beispiel Blendenflecken. (Das sind komische farbige Punkte im Bild.) Oder auch Silhouetten. Denn wenn sich die Lichtquelle hinter einem Objekt befindet, kann es passieren, dass das Objekt so dunkel dargestellt wird, dass man nur noch die Umrisse erkennt.
3.3 Lichtfarbe
In verschiedenen Jahreszeiten, und sogar zu verschiedenen Tageszeiten ändert sich die Lichtfarbe der Sonne.
Beim Sonnenaufgang und Sonnenuntergang bekommen die Aufnahmen einen tollen rot-goldenen Farbton. (bei klarem Himmel)
Wenn es bewölkt oder regnerisch ist, dann wirken alle Aufnahmen grau, düster und unschön. Alles sieht gleich aus, wie ein grauer Brei.
3.4 Lichtstärke
Im Prinzip macht eine Kamera nichts anderes als das Licht aufzuzeichnen, das alle Objekte abstrahlen.
Sehr einfach gesagt bedeutet das: Je stärker/heller das Licht, desto besser kann das Licht aufgezeichnet werden und desto besser wird die Bildqualität.
Man muss natürlich aufpassen, dass die Bilder nicht überbelichtet werden, das kann auch passieren. Zu helle Flächen können dann zum Beispiel weiß dargestellt werden. Die GoPro-Kameras und auch andere Action Cams regeln das aber automatisch und meistens auch gut, sodass man in dem Bereich nicht viel beachten muss.
Tipp: Je nachdem, wo und wie die Kamera befestigt wird, kann es eventuell passieren, dass die Auto-Belichtung etwas verwirrt wird. Nämlich, wenn während des gesamten Videos eine bestimmte dunkle oder helle Fläche im Bild zu sehen ist. Zum Beispiel ein Teil des Helms oder eine Teil der Autokarosserie, an dem die Action Cam befestigt ist. Wenn diese Fläche sehr dunkel ist, dann könnte die Kamera-Automatik denken, dass das Bild insgesamt zu dunkel ist. Sie versucht dann diese scheinbare Unterbelichtung auszugleichen und dadurch wird das Bild dann etwas überbelichtet. Das fällt aber nur auf, wenn die Fläche wirklich große Teile des Bildes einnimmt. (Und wenn die Hälfte des Bildes aus einem Helmteil besteht, dann ist die Aufnahme meistens sowieso nicht besonders toll.)
4. Kontrast und Farben
Ebenfalls zwei ganz wichtige Punkte. Weniger aus technischer Sicht, aber ganz entscheidend für das „Gefühl“ beim Anschauen der Videos.
Zum Vergleich:
Du drehst zwei Videos bei exakt den gleichen Lichtverhältnissen, mit der gleichen GoPro-Kamera und mit den gleichen Filmeinstellungen.
Video A: Stell dir ein Video vom Skifahren vor. Du hast die Kamera oben auf dem Kopf und filmst einen Freund, der direkt nah vor dir fährt. Er hat einen hellgrauen Skianzug an.
Video B: Du machst genau das gleiche Video, nur diesmal hat er eine knallgrüne Jacke und eine leuchtend blaue Hose an.
Welches sieht wohl besser aus?
…Abgesehen davon, dass man natürlich darüber streiten kann, ob einem eine grüne Jacke und eine blaue Hose gefällt, ist es für das Video an sich auf jeden Fall besser, wenn sich das Hauptmotiv von der Umgebung deutlich unterscheidet. Also einen Kontrast bietet. Ein hellgrauer Skianzug im weißen Schnee sieht einfach viel langweiliger aus, als ein farbiger.
5. Bewegung
Je mehr Bewegung im Spiel (oder besser gesagt im Video) ist, desto mehr leidet die Bildqualität darunter. Es kommt zu Unschärfen und meistens wackelt das Bild auch stärker.
Es macht auch einen großen Unterschied, wie und wo die Action Cam befestigt wird. Man sollte darauf achten, dass sie so wenig wie möglich wackelt und ruckartige Bewegungen macht. Dadurch „verschwimmt“ das Bild.
Die Details gehen verloren.
6. Saubere Linse?
Wenn die Linse verschmutzt oder verkratzt ist, hat das natürlich auch einen negativen Einfluss auf die Bildqualität der GoPro- oder Action Cam-Videos. Das gilt natürlich sowohl für die Linse der Kamera, als auch für die Linse im Schutzgehäuse.
In manchen Situationen kann es auch vorkommen, dass die Linse der GoPro-Kameras beschlägt. Dann wirken die Aufnahmen milchig oder nebelig und sind meist nicht mehr zu gebrauchen.
Es gibt aber ein paar Tricks, mit denen man verhindern kann, dass die GoPro-Kamera beschlägt.
7. Videocodecs und Formate
Dieses Gebiet ist eine Wissenschaft für sich und ich werde an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen. Es ist aber klar, dass das Format, in dem du ein GoPro-Video speicherst auch die Bildqualität mitbestimmt. Genauso der Videocodec.
Die bisher besten Ergebnisse konnte ich mit dem h264 (MPEG4) Codec, also dem mp4 Dateiformat erzielen.
Mit Magix Video Deluxe 2013 geht das ohne Probleme.
8. Etwas Nachhelfen kann auch nicht schaden
Okay, wir wissen jetzt, wie die perfekte Situation zum Aufnehmen von GoPro-Videos in etwa aussieht. Sehr gut. Wir haben also jetzt hoffentlich viel gutes Rohmaterial im Kasten.
Aber egal wie gut oder schlecht die Videoaufnahmen sind, man kann sie auf jeden Fall immer noch verbessern.
Und genau das meinte ich, als ich am Anfang gesagt habe, dass die Bildqualität beeindruckend ist, aber dass trotzdem noch mehr geht.
Das macht man natürlich mit einem Videobearbeitungsprogramm, z.B. mit GoPro Studio oder Magix Video Deluxe (Anleitung zur Verbesserung der Bildqualität).
Wie das genau funktioniert erfährst du in den hier verlinkten Artikeln.
Ein bisschen Schwund ist immer
Oder um es auf die Videobearbeitung zu übertragen:
Ein großer Haufen Schwund ist immer.
Die GoPro-Videos auf Youtube (also die von GoPro selber) scheinen alle eine perfekte Bildqualität zu haben. Was man aber nicht weiß, ist wie viel Stunden Videomaterial für die paar Minuten oder Sekunden aufgezeichnet wurde.
Ein großer Teil des Ausgangsmaterials ist mit Sicherheit auch nicht so perfekt.
Damit muss man einfach leben. In einem (tollen) fertigen Film wird nur ein kleiner Teil der gesamten Aufnahmen verwendet.
Ich hoffe, ich kann dir mit den Tipps hier auf Videobearbeitung-in-Action dabei helfen den Haufen Schwund so klein wie möglich zu halten.
Zusammenfassung
Faktoren, die die Bildqualität der GoPro-Kameras beeinflussen:
- Die Kamera selber
- Die Filmeinstellungen
- Die Lichtverhältnisse
- Kontrast + Farben
- Bewegung
- Saubere Linse
- Videocodec + Format
- Nachbearbeitung
Außerdem solltest du damit rechnen, dass ein großer Teil deiner Aufnahmen nicht „perfekt“ ist, was aber ganz normal ist.
Insgesamt kann man denke ich sagen, dass die Bildqualität der GoPro-Kameras absolut überragend sein kann. Wenn natürlich die äußeren Bedingungen nicht stimmen, oder die falschen Einstellungen vorgenommen wurden, dann darf man auch nicht ganz so viel von der Bildqualität erwarten.
P.S.: Für weitere, fortgeschrittene Tipps zum Thema Bildqualität schau auch mal in das Ebook „3 Geheimnisse der besten Action Cam Videos“. Dort gibt es ein komplett eigenes Kapitel zu dem Thema.
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