Bist du auch so fasziniert von der Unterwasserwelt?
Die Pflanzen.
Die Fische.
Die Farben und Formen.
…Wer schon mal Unterwasser war weiß, dass diese Welt unzählige Abenteuer und Entdeckungen bereithält, die einen schnell in ihren Bann ziehen.
Und wir haben Glück.
Noch vor wenigen Jahren war es kaum möglich diese Momente festzuhalten oder mit anderen zu teilen.
Heutzutage haben wir kleine, wasserdichte Kameras wie die GoPro, die jedem von uns Fotos und Videos in hervorragender Qualität ermöglichen.
Und in diesem Artikel zeige ich dir, wie du deine GoPro Unterwasser perfekt einsetzt, um richtig gelungene Aufnahmen und damit einzigartige Andenken zu erstellen.
Im Detail gehen wir auf folgende Punkte ein:
- Die Kamera für den Unterwasser-Einsatz vorbereiten
- Empfohlenes GoPro Unterwasser Zubehör
- Die richtige GoPro Unterwasser Einstellung
- Filmtipps, um das meiste aus deinen Unterwasseraufnahmen rauszuholen
Die Kamera für den Unterwasser-Einsatz vorbereiten
Bevor es ins Wasser geht, solltest du zuerst ein paar Dinge abchecken.
(Dass der Akku voll und die Speicherkarte leer sein sollte, ist klar.)
#1: Bis zu welcher Tiefe ist deine GoPro wasserdicht?
Hier eine Übersicht der verschiedenen Modelle.
GoPro Modell | Wasserdicht bis |
GoPro HERO7 | 10m (ohne Gehäuse) |
GoPro HERO (2018) | 10m (ohne Gehäuse) |
GoPro HERO6 | 10m (ohne Gehäuse) |
GoPro HERO5 | 10m (ohne Gehäuse) |
GoPro HERO(5) Session | 10m (ohne Gehäuse) |
GoPro HERO4 | 40m (mit Gehäuse) |
GoPro HERO+ (LCD) | 40m (ohne Gehäuse) |
GoPro HERO3+ | 40m (mit Gehäuse) |
GoPro HERO3 | 60m (mit Gehäuse) |
GoPro HERO2 | 60m (mit Gehäuse) |
Wenn du tiefer tauchen möchtest, als es dein Modell aushält, brauchst du ein zusätzliches Tauchgehäuse*.
#2: Beschlagen der Linse verhindern
Durch den Temperaturunterschied zwischen Über- und Unterwasser kann es passieren, dass das Gehäuse deiner Kamera von innen beschlägt.
(Falls du die HERO5 oder HERO(5) Session ohne zusätzliches Tauchgehäuse verwendest, hast du aufgrund des fehlenden Gehäuses nichts zu befürchten.)
Durch das Beschlagen werden deine Aufnahmen unscharf und sind kaum noch zu gebrauchen.
Zur Sicherheit solltest du deshalb auf jeden Fall die sogenannten Anti Fog Inserts verwenden.
Das sind kleine weiße Plättchen, die du in die Lücke zwischen Kamera und Schutzgehäuse steckst. Sie binden die Feuchtigkeit.
Die kriegst du bei Amazon schon für unter 10€.*
(Das ist so ein Fall bei dem der Spruch „Nicht am falschen Ende sparen“ 100%ig passt.)
#3: Dichtung überprüfen
Wirf vor dem Einsatz nochmal einen Blick auf die Dichtung deiner Kamera.
Ist alles sauber und frei von größeren Schmutzpartikeln?
Falls du die Kamera vorher noch nie Unterwasser genutzt hast, kannst du vorsichtshalber erstmal im Waschbecken testen, ob das Gehäuse wirklich dicht ist (ohne Kamera drin).
Empfohlenes GoPro Unterwasser Zubehör
Als nächstes wollen wir uns anschauen, was für Zubehör sich für den Unterwasser-Einsatz deiner GoPro anbietet.
Hier ein kleiner Überblick:
- Griff oder Halterung
- Anitfog Inserts
- Floaty Backdoor
- Magenta/Rotfilter
- Licht
Griff oder Halterung: Was du auf jeden Fall brauchst, ist ein Griff, damit du die Kamera vernünftig und ruhig in der Hand halten kannst.
Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten. Von einem einfachen Handstativ, über Teleskopstangen bis hin zu Kamerariggs, die du mit beiden Händen festhältst, ist alles geeignet.
Hier musst du schauen, was für deine Situation am besten passt.
Antifog Inserts: Über diese Antibeschlageinsätze hatten wir weiter oben schon gesprochen.
Floaty Backdoor: Die Kamera selbst schwimmt nicht und würde untergehen, falls du sie verlierst. Um das zu verhindern, gibt es die sogenannte Floaty Backdoor. Eine Art Schwamm, der auf der Rückseite des Schutzgehäuses angebracht wird. Er verhindert, dass die Kamera untergeht.
Wenn die Kamera aber an einer schweren Halterung befestigt ist, kann es sein, das die Floaty Backdoor nicht mehr ausreicht. Alternativ gibt es aber Handstative, die du mit einer Schlaufe am Handgelenk festmachen kannst und sogar Stative, die selbst schwimmen.
Magenta-/Rotfilter: Wasser filtert die Rottöne aus dem Licht. Unterwasseraufnahmen haben deshalb meistens einen Blau- oder Grünstich. Um dem entgegenzuwirken gibt es sogenannte Filter.
Ein Rotfilter ist einfach eine kleine rote Plastik- oder Glasplatte, die direkt vor der Kameralinse angebracht wird. Würdest du Überwasser filmen, wären die Videos alle rot. Unterwasser heben sich die Farbstiche aber gegenseitig auf. Die Farben wirken dadurch natürlicher und kontrastreicher.
Wann benutzt du welchen Filter?
Rotfilter: Wenn das Wasser eher einen Blaustich hat.
Magentafilter: Wenn das Wasser eher einen Grünstich hat.
Ein Paket aus mehreren Filtern bekommst du z.B. hier*. (Achte drauf den richtigen Filter für dein Kameramodell auszuwählen.)
Hinweis: Durch den Filter kommt leider auch weniger Licht in die Kamera. Wenn du in Gewässern tauchst, in denen sowieso schon wenig Licht zur Verfügung ist, solltest du den Filter lieber weglassen. Du kannst später im Videobearbeitungsprogramm immer noch die Farben nachbearbeiten und korrigieren.
(Wie du das machst, erfährst du in diesem Artikel zur Optimierung der Bildqualität.)
Licht: Wenn das Wasser nicht klar ist, oder du tief tauchst, nimmt die Lichtstärke deutlich ab. Die Kamera braucht das Licht aber, um eine hohe Bildqualität und scharfe Aufnahmen zu erzeugen.
Wenn du in Wasser mit schlechtem Licht tauchst, solltest du deswegen ein zusätzliches Licht nutzen. Ein empfehlenswertes GoPro Licht ist z.B. der Lume Cube.
Wähle die richtige GoPro Unterwasser Einstellung
Zuerst mal muss man sagen, dass jede Aufnahmesituation und auch die Ansprüche eines jeden Filmers unterschiedlich sind.
Es ist daher nicht ganz so leicht DIE perfekte Einstellung zu empfehlen, vor allem auch weil sich die möglichen Einstellungen bei jedem Modell unterscheiden.
Trotzdem lassen sich die Unterwasser Einstellungen ziemlich gut eingrenzen.
Und für den Großteil aller Aufnahmesituationen Unterwasser würde ich dir folgendes empfehlen:
- Auflösung: 1080p oder höher
- Bildrate: 60fps oder niedriger
- Bildwinkel: wide
- (Protune kannst du verwenden, wenn du die Zeit zur Nachbearbeitung investieren möchtest)
Bei guter Sicht, bzw. gutem Licht ist 1080p, 50fps, wide zum Beispiel eine Einstellung, bei der man kaum was falsch machen kann. Durch die 50fps, hast du sogar noch die Möglichkeit die Aufnahmen etwas verlangsamt abzuspielen. Dadurch fallen mögliche Wackler weniger auf.
Bei schlechteren Lichtverhältnissen stellst du die Bildrate besser auf 25fps runter, also: 1080p, 25fps, wide.
Wenn du vor hast nachträglich mit einem Videobearbeitungsprogramm ranzuzoomen oder eine digitale Bildstabilisierung vorzunehmen, dann kannst du die Auflösung auf 2,7k hochschrauben. Dadurch hast du mehr Spielraum für diese nachträglichen Optimierungen.
Hinweis: Wenn deine Action Cam über einen Touchscreen Display verfügt, ist es wichtig, dass du diesen sperrst. Bei der GoPro ziehst du dazu das Einstellungsmenü runter und aktivierst dann das Schloss-Symbol. So vermeidest du, dass durch den Wasserkontakt Einstellungen über den Touch Display verändert werden können.
Tipp: Um alles zu den GoPro-Einstellungen zu erfahren, schau dir auch unseren GoPro-Einstellungen Guide an.
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Filmtipps, um das meiste aus deinen Unterwasser-Aufnahmen rauszuholen
Alle Vorbereitungen sind getroffen.
Du weißt welches Zubehör du brauchen kannst.
Und du kennst die richtige Einstellung.
Zeit ins kühle Nass einzutauchen. 😀
Hier sind jetzt noch einige Tipps, die du während des Tauchens, Schnorchelns oder Schwimmens nutzen kannst, um das Beste aus deinen Unterwasseraufnahmen rauszuholen.
#1: Ruhig tauchen
Damit deine Zuschauer nicht seekrank werden, wollen wir versuchen möglichst wackelfreie Aufnahmen zu machen.
Wenn du beim Tauchen oder Schnorcheln filmst, ist es deshalb erstmal wichtig, dass du dich ruhig bewegst und sozusagen durch das Wasser „schwebst“.
Halt die Kamera gut fest und mache langsame Kameraschwenks statt hektische Bewegungen.
#2: Nah ans Motiv ran gehen
Durch den Weitwinkel der Kamera kommt ein besonders großer Bereich aufs Bild. Das ist toll um die Umgebung einzufangen, in der du dich bewegst.
Wenn du aber ein spezielles Motiv ins Auge gefasst hast – wie eine Pflanze oder einen Fisch – dann solltest du sehr nach mit der Kamera rangehen. Denn die Kehrseite des Weitwinkels ist, dass die Motive kleiner dargestellt werden und es wirkt als wären sie weiter weg.
Wenn du zum Beispiel eine Pflanze am Meeresboden filmen möchtest, dann geh auf etwa 50cm bis 20cm ran. (Nicht näher, dann wird’s unscharf.) Und auch hier die Kamera immer schön ruhig bewegen und dem Motiv langsam annähern.
#3: Verschiedene Perspektiven nutzen
In der Regel bist du ja nicht alleine im Wasser, sondern mit anderen Tauchern unterwegs. Im Video ist es natürlich schön auch die anderen zu sehen.
Intuitiv taucht man ihnen hinterher, um sie filmen zu können.
Macht ja Sinn.
Aber dadurch sieht in ganz vielen Unterwasservideos die beteiligten Personen fast nur von hinten. Das ist natürlich schade.
Versuch deshalb Abwechslung reinzubringen.
Tauch mal ein Stück vor und filme wie die anderen auf dich zu kommen.
Oder film sie von der Seite, wie sie neben dir herschwimmen.
Und Unterwasser hast du sozusagen noch eine zusätzliche Dimension zur Verfügung. Du kannst nämlich ganz einfach über oder unter den anderen tauchen und sie so von oben oder unten zeigen. Komischerweise wird diese Perspektive fast nie genutzt, einfach weil man nicht dran denkt.
Je mehr Perspektiven du hast, desto abwechslungsreicher kannst du dein Video später gestalten.
Übrigens: Vergiss nicht dich auch mal selbst zu filmen. Mach einfach mal ein kleines Selfie Video. Auch das wird häufig total vergessen und man selbst taucht im fertigen Video dann gar nicht auf.
#4: Sonnenlicht nutzen, Schatten meiden
Wenn du ein besonderes Motiv filmen möchtest, achte wenn es geht darauf, dass es von der Sonne angestrahlt wird. Dadurch wirken die Farben stärker, es gibt bessere Kontraste und die Bildqualität wird besser. Das Motiv springt einfach mehr ins Auge.
#5: Nach dem Auftauchen Tropfen auf der Linse vermeiden
Irgendwann ist der Tauchgang zu Ende und du tauchst wieder auf. Auf hier lohnt es sich natürlich noch ein paar Aufnahmen zu machen.
…Wenn da nicht die störenden Tropfen auf der Linse wären.
Aber es gibt einen kleinen Trick, mit dem du diese Tröpfchen auch ohne trockenes Tuch wegbekommst.
Hört sich etwas komisch an, aber: Leck die Linse ab. 😛
Zusammenfassung
Für gelungene GoPro Unterwasser Aufnahmen solltest du folgende Punkte berücksichtigen:
- Wähle eine Einstellung mit 1080p oder höherer Auflösung und bis zu 60fps.
- Überlege dir, welches Zubehör sinnvoll für dich ist (Griff, Antifog Inserts, Filter?, Licht?)
- Mach Unterwasser langsame Bewegungen und halte die Kamera möglichst ruhig.
- Geh nah an die Motive ran.
- Wechsle zwischen verschiedenen Perspektiven.
- Nutze das Sonnenlicht und vermeide Motive die im Schatten liegen.
Wenn du in interessanten Gewässern unterwegs bist, dann steht schönen Aufnahmen mit diesen Tipps kaum noch was im Weg.
Viel Spaß! 😉
Ramon Eckmann says
Ich glaube eine wichtige Einstellung ist noch, den Bildschirm zu sperren, sodass nur durch die Knöpfe navigiert/aufgenommen werden kann. Bei mir spinnt das Touchdisplay immer, sobald es im Wasser ist.
Julian says
Hallo Ramon,
danke dir für den Hinweis. Du hast vollkommen recht. Der Beitrag stammt noch aus Zeiten, in denen die Kameras noch keinen Bildschirm hatten. Ich ergänze den Punkt im Beitrag. Vielen Dank und liebe Grüße
Julian
Peggy says
Hallo und Vielen Dank für den Test und den sehr ausführlichen Test.
Ich überlege mir eine GoPro7 Black zu kaufen Ich habe noch einige Fragen:
– Wie ist die Erfahrung im Wasser mit der Cam ? Gerne würde ich diese auch zum Surfen benutzen.
– Ist der Display auf der Rückseite gut genug geschützt ?
– Welches Zubehör ist empfehlenswert ?
– Ist die 7er Version eine gute Wahl oder erst auf die 8er warten ?
Danke und Grüsse Peggy